Montag, 7. Januar 2008

Ankern II

Wir liegen jetzt in der vierten Nacht in der der Ankerbucht der Grande Anse d'Arlet.

Die erste Nacht war eine Katastrope. Der eigens im Sommer in Faro gekaufte Anker hielt nicht. Der GPS-Tracker verzeichnete in unregelmaessigen, ca. stündlichen Schüben Schiffsbewegungen jeweils um ca. 10 bis 20 Meter aus der Bucht hinaus. Glück im Unglück, denn nach "draußen" verusachte keine Kollisionen, weder mit anderen Booten noch mit der Steinküste links und rechts der Bucht. Nur mit Schlafen war natürlich nichts. Die ganze Nacht über war Ankerwache angesagt, stets mit Blick auf die Uhr und das GPS.

Mit aufwändigen Ankermanövern in der Nacht haben wir schon in Portugal schlechte Erfahrungen gemacht (dort hatten wir - nachdem ein anderes dämliches Boot auf uns zutrieb - unseren Anker geborgen und dann nachts bei Regen und Wind in ein aufgegebenes Fischernetz auf dem Meeresboden geworfen, aus dem er nicht mehr freizubekommen war).

Wir warteten die Dunkelheit also ab und versuchten ab 06:00 mogens im Tageslicht unser Glück. Das Warten auf den Tag hat sich insofern bewährt, als es sich nach mindestens 5 erneuten Ankerversuchen und schlussendlicher Tauchkontrolle herausstellte, dass der besagte 30 Kg- Anker - jedenfalls auf diesem feinen Sandgrund hier - auf Teufel komm raus nicht hält. Also den alten leichten Alu-Patentanker wieder an die Kette. Und der hält uns jetzt mit seinen gescaetzten 10 kg seit drei Tagen problemlos.

Vorgestern war dann erst mal Erholung von den Strapazen der Nacht und des Morgens erforderlich. Der Tag gestern dann war wunderschön. Man kann hier bei glasklarem Wasser herrlich baden. Nicht unerheblicher Schönheitsfehler: ich habe zu unserem großen Kummer unsere Olympus Unterwasserkamera (770 mju) - ein wirklich tolles und kompaktes Ding (eigentlich unkaputtbar) - verloren. Es ist mir aus der Hosentasche meiner Badehose auf dem Weg von unserem Boot hier zum Strand gerutscht. Trotz stundenlangem Schnorcheln und Tauchen haben wir sie nicht mehr gefunden.

Morgen wollen wir weiter nach St. Pierre im Norden von Martinique. Und dann - wenn nichts dazwischen kommt - nach Dominica.

MCs Universalwort der Woche ist "auch". Sie will einfach alles auch: Essen, trinken, das tun, was man gerade selbst tut. Sie ist einfach süß (und anstrengend), die Kleine.

Viele liebe Grüße

Martina, Ralf, David, Marie Claire

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Ralf und Segelteam,

herzlichen Glueckwunsch fuer Eure erfolgreiche Atlantikueberquerung. Gerade eben habe ich die Neuigkeit ueber meine liebe Maman, die sie wiederrum von Anja erfuhr, gehoert. Endlich ist wieder etwas los in unserer Familie! Wie schade, dass Ihr nicht den Pazifik ueberquert habt, denn dann koenntet Ihr bei uns, hier in Melbourne bleiben. Ja richtig, mich hat es an die Uni Melbourne verschlagen...u.a. auch wegen des Segelns. Wir denken selber (langfristig) an eine Weltumsegelung. Kurzfristig werde ich mich aber erst einmal dem Laser Segeln und Martin (mein Partner) wird sich dem Motten-Segeln widmen.

Ihr habt Euch wirklich ein tolles Plaetzchen auf Martinique ausgesucht. Ich beneide Euch sehr, vor allem aber auch fuer Eure Entscheidung, einmal aus dem Alltag auszubrechen. Ich werde Euren Blog gerne weiter verfolgen. Liebe Gruesse, Eure Stefanie