Mittwoch, 28. November 2007

Bilder unserer Reise

Unsere Weiterfahrt ueber den Teich haben wir auf morgen verschoben. Hier - wieder aus dem Internetcafe - einige Bilder unserer bisherigen Reise.

Beginn unserer Reise - die Bruecke ueber den Rio Guadiana auf dem Weg zum Atlantik:



Wache unserer "Grauen Panter":



Einfahrt in den Hafen von Cassablanca:



Idyll unseres Liegeplatzes im Hafen von Cassablanca:



Regenbogen bevor der Sturm richtig loslegte:



Martin ("Tag 5"-Foto):



Duenung lange nach dem Sturm (waehrend des Sturms kein Gedanke ans Fotographieren):



Axel erholt sich:



Ankunft am Montag Abend auf den Kanaren:



Gruppenbild nach dem Landfall:

Dienstag, 27. November 2007

Ruhetag?

Dienstag, den 27.11.2007, Santa Cruz de Tenerife

Die letzten Postings hier im Segelblog sind Ergebnis teamorientierter Gemgemeinschaftsarbeit. Da ich hier gerade im Internet-Cafe sitze und - nachdem die auf der Hanseboot gekaufte Wetterfax-Software nicht funktionierte - eine vom Bonito-Team erneut bereitgestellte Software-Version herunterlade, hier ein kurzer nicht abgestimmter Gruss. Vielen Dank auch an Susi & Co fur die moralische Unterstutzung in Eurem Kommentar.

Der Sturm mit immerhin 9 Beaufort, die Schaukelei (Achterbahnfahren ist harmlors dagegen), die Seekrankheit und alles was dazugehoert, steckt uns immer noch in den Kochen. Nachdem Wailana eineinhalb Tage u-bootmaessig unterwegs war, die 8 bis 10 Meter hohen Wellen hinuntersausste, ins Wasser eintauchte, und wasserueberspuelt wieder auftauchte, ist es normal, dass selbst ueber Schwanenaelse und alle sonstigen unmoeglichen Stellen Feuchtigkeit ins Boot eingedrungen ist, die wir heute wieder austrockneten. Kompliment an Wailana, sie hat das praechtig gemacht.

Unsere Crew ist absolut fantastisch. Vielen Dank an alle! Es ist toll, dass Ihr alle so klasse bei der Stange bleibt. Die eine Haelfte hat heute die bootsbezogenen Ersatzteilkaeufe erledigt, die anderen haben die Elektrik minutios unter die Lupe genommen und von Korrosion und Feuchtigkeit beseitigt. Jetzt steht noch eine kleinere Auffrischung unserer Lebensmittelvorraete, das Auffuellen der Gasflaschen und Dieseltanken an, dann sollte es morgen Nachmittag weitergehen. Das Wetter scheint gerade guenstig. Mal schauen, wie schnell wir loskommen...

Viele Gruesse an alle Blogleser
Ralf (Aus dem Internetcafe)

Bienvenido a Tenerife

Nach 4-tägiger stürmischer Überfahrt haben wir gegen 22 Uhr in der Marina del Atlantico in Santa Cruz de Tenerife festgemacht.

Bei bis zu 45 Knoten Wind (in Spitze bis 50 Knoten) kämpften einige von uns tapfer, wenn auch erfolglos, gegen Seekrankheit. Für über 48 Stunden blieb die Küche kalt, außerdem waren einige materielle Verluste zu verbuchen: Festmacher, Backbordtrampolin, Bimini, Mikrowelle, Hocker, Thunfisch, jedoch die Hoffnung ging nicht verloren.

Heute hatte der Wettergott Erbarmen, der Wind flaute auf 20 Knoten ab und schon ca. 30 Seemeilen vor Teneriffa erkannten wir die Umrisse der Insel am Horizont. Der Landfall erfolgte in tiefschwarzer Nacht vor der traumhaften Kulisse des Lichtermeeres von Santa Cruz de Tenerife.

Montag, 26. November 2007

Auf Teneriffa angekommen

22:45 Uhr Teneriffa ist erreicht
Der Tag brachte gutes Segelwetter, 25 kn , sie Sturmschäden sind aufgelistet, die todo-Liste erstellt, jetzt kann repariert werden und ein Tag Erholung steht an... mehr morgen früh.

Sonntag, 25. November 2007

40 Stunden Sturm haben ein Ende

Position 30° 37,1N 015°13,1W 17 Uhr
Der Sturm hat nachgelassen. Nach 40 Stunden mit mehr als 30kn und oft mehr als 40kn ist es endlich ruhiger, um die 25 kn Wind, weiterhin 7 kn Fahrt. Bei 45° in die Wellen stoßen, ständig überspült werden, hat nach 40 Stunden viel Wasser auch nach innen gebracht, die Trampoline haben schwer gelitten, die Mikrowelle ist auch kaputtgescheppert. Es gab aber endlich mal wieder etwas Warmes zu essen, was den erschöpften Crewmitgliedern sehr gut getan hat. Wenn es weiterhin so schnell vorwärts geht, dann ist vielleicht morgen schon vor Dunkelheit ein Einlaufen auf Teneriffa möglich. Dort erhoffen sich die tapferen Seebären bessere Proviantierungsmöglichkeiten als in La Palma.

Samstag, 24. November 2007

nun schon 24 Stunden Sturm

Position 31°50,6N 12°17,0W um 19:06 Uhr
Es ist anstrengend, sehr anstrengend, 30-40 Knoten Wind die ganze Zeit, in Böen 50 Knoten, 240° Kurs liegt an, bei 7 Knoten Fahrt geht es voran.

Das Minarett von Mohammed II ist schon lange außer Sicht

Position 33°4N 009°23W um 21:45 Uhr Ortszeit am Freitag abend
Die Crew ist unterwegs. Nach anstrengendem Wetter ist es etwas ruhiger, es ist mal wieder etwas Kleineres kaputt gegangen, dieses Mal am Trampolin, was genau hab ich am Telefon nicht verstanden, auch funktioniert das Posten vom Satellitenhandy nicht reibungslos, daher mal wieder die Tippse von daheim am Werk. Es ist aber sonst alles in Ordnung. Die Kanaren rücken langsam näher.

Freitag, 23. November 2007

und weiter geht es...

Casablanca am Abend, gegen 19 Uhr. Ein kurzer Anruf:
Nach einigen Mühen mit dem reparierten Groß und den Versuchen den Kurzwellensender in Betrieb zu nehmen (der aber noch auf den Kanaren mit weiterer Software gefüttert werden muß) geht es dann endlich weiter, Kurs La Palma, ca. 600 sm, vermutete 5 Tage (und Nächte) auf See.

Mittwoch, 21. November 2007

Alhamdu lillahi

oder: Gott sei Dank es geht uns gut!
Position: noch immer 33°38,5N 007°36W (Casablanca)
Das Segel ist repariert, morgen geht es weiter. Den Tag haben wir - Ihr könnt es Euch denken - mit Warten auf den Segelmacher verbracht. Ein Teil der Crew hat dabei Casablanca unsicher gemacht, der andere Teil hat endlich den Kurzwellensender installiert! Ein Tag im Industriehafen von Casablanca hat unsere schöne weiße Wailana in ein Kohleschiff verwandelt. Der momentane Gewitteregen bringt die ursprüngliche Farbe aber wieder zum Vorschein.
An dieser Stelle noch ein HAPPY BIRTHDAY ANDY, von Alex, Dieter, Martin, Peter, Martina und Ralf - und räum gefälligst die Bude wieder auf!!!

Dienstag, 20. November 2007

Im Industriehafen von Casablanca

Position 33°38,5N 007°36,0W
4 Tage und 3 Nächte, 361 Meilen auf See, nach der Flaute und Baden bei 1600 m Wassertiefe kam der Wind. Zwar stimmte hoch am Wind die Richtung nach Las Palmas noch, jedoch sprang nach 12 Stunden das Großsegel aus unklarer Ursache aus der Führungsschiene am Mast. Das allein war noch nicht schlimm, aber die Kraft des Windes bei 6 Bft hat das Segel dann aus der Halterung zum Rollbaum gerissen. In Teamarbeit wurde die Windfahne professionell geborgen, auch die Angelruten am Heck blieben heil. Wo konnte nun ein Segelmacher gefunden werden, auf den Kanaren, Madeira, oder doch zurück nach Portugal, oder in Marokko, vielleicht in Casablanca? Nun liegt die Wailana und ihre erschöpfte Crew seit dem Nachmittag im Industriehafen der Stadt des gleichnamigen Filmklassikers. Abladeschutt senkt 1mm Staub pro Stunde auf das Boot, es gibt weder Wasser noch Strom. Die gute Nachricht ist, das der Segelmacher das hoffentlich fachmännisch geflickte Segel morgen nachmittag bringen will. Dann soll es direkt weiter gehen.

Montag, 19. November 2007

Schau mir in die Augen, Kleines

Position 35°31N 009°18W 16:00 Uhr
Neues Ziel ist also Casablanca, Marokko, hoffentlich eine gute Entscheidung bei dem Wetter und den Segelmachern, die Wailana da zu erwarten hat. Wir daheim Gebliebenen erleben die ersten schlechten Nachrichten. Wird die Zeit reichen, um doch noch mit der ARC zu segeln? Vielleicht wissen wir morgen abend schon mehr.

Groß gerissen am Montag

Position 35°18N 9°34W 12:00 Uhr
Anruf per Iridium nach Hause in Berlin, "such mal einen Segelmacher auf Madeira heraus, das Großsegel ist gerissen", kurz danach ein zweiter Anruf: "nein, besser in Casablanca".

Sonntag, 18. November 2007

Flaute am Sonntag abend

Sonntag 21:15 Uhr
Position 35°47,1N 008°28,0W
Nach stärkerem Seegang gestern ist die See spiegelglatt, kein Wind, unter Motor geht es weiter...

Samstag, 17. November 2007

Seaborn

Samstag, 17.11.2007 (Katias Geburtstag), 16:45 Uhr
37 Grad 03,8' Nord 007 Grad 24,0' West

Wind aus Ost mit 7 Knoten. Seegang 1 Meter. Wir machen 3,2 Knoten Fahrt mit Kurs 210 Grad. Das Labyrinth der Fischernetze liegt hinter uns. Die Küste verschwindet am Horizont. Wir sind unterwegs. Alle Wohlauf.

Freitag, 16. November 2007

Bis zu den Kanaren reicht's

Wassertanks gefüllt; zusätzlich 100 * 5L Kanister Tinkwasser; 50 L Milch; 26 kg Mehl; 2 * 11 Kg Butangasflaschen; Dieseltanks + 4 * 20 L Reservekanister gefüllt; 48 Rollen Küchenpaper; 72 Eier; 30 Flaschen Wein; 4 Flaschen Cognac.

Damit liegen unsere Einkäufe unter dem in unserer Proviantplanungssitzung beschlossenen Soll. Ursache: Logistische Unwägbarkeiten und gruppenspezifische Eigendynamik. Unser geflügeltes Wort des Tages: Bis zu den Kanaren reicht's.

Neue Leuchtdiode in den Kompass gelötet; zusätzliche Silikonbuchse in Tischfuss im Cockpit zur Optimierung der Standfestigkeit eingebaut.

Ganz lieben Dank an Bettina und Detlef, die uns rührend geholfen und verabschiedet haben!!

Wir sind jetzt in Vila Real de Santo Antonio. Morgen früh heißt es "Leinen los". Bis zu den Kanaren, reichen unsere Vorräte.

Bislang funktioniert das E-Mailen mit dem Satellitentelefon noch nicht. Macht Euch keine Sorgen, wenn wir uns erst von La Palma oder Gomera wieder melden.

Samstag, 10. November 2007

Letzte Reisevorbereitungen



Von hinten links nach vorne rechts: Antennentuner, Wetterfaxsoftware, Bootsmannsstuhl, 6 Plastiktüten mit Medizinkram, Satellitentelefon, Antennen- und Massekabel, Revierführer, ICOM Kurzwellen-Transceiver, Wailana-Caps als Souvenir von der Hanseboot, Seekarten (u.a. orthodromer Atlantik-Übersegler), Ersatzbrillen und Taschenrechner. Fehlt noch was?

Dienstag, 6. November 2007

Noch eine Woche ...



Noch eine Woche bis zur Abreise. Das strahlende Gesicht von David mit seiner Schwimmweste verköpert die Vorfreude, die auch ich - und hoffentlich auch alle anderen - hegen. Statt dessen hätte hier auch ein Bild mit einem überbordenden Schreibtisch voller Bedienungsanleitungen, Verpackungen und Papierkram stehen können. Wenn man einmal davon absieht, dass unser Freund Detlef eine Mailboxnachricht hinterlassen hat, dass eine defekte Handbilgenpumpe wohl nicht repariert werden kann (Ersatz ist bestellt, wird aber erst bis zur Abreise und damit zu spät kommen), sieht alles gut aus. Das in den USA bestellte und verloren gelaubte GPS ist gestern nach der obligatorischen Verzollung doch angekommen. Die Fluggesellschaft erweist sich auf meinen heutigen Hilferuf als kulant und will bei meinem Gepäckvolumen ein Auge zudrücken. Martina hat heute ein kleines Schächtelchen steriles Nahtmaterial in der Apotheke (85 Euro!) erstanden, für Schnittverletzungen mit einer Tiefe über 1 cm. .. Alles also im grünen Bereich. Eurer Ralf

Sonntag, 4. November 2007

Hanseboot / Blauwasserseminar

Noch 10 Tage bis zur Anreise nach Faro. Zur letzten Einstimmung waren Martina, David, Marie-Claire und ich auf der Hanseboot in Hamburg. Wir beiden "Großen" haben uns beim zweitägigen Blauwasserseminar von Bobby Schenk abgewechselt. Der jeweils andere ist mit den Kindern durch die Messehallen getiegert.

(1) Blauwasserseminar
"Bobby Schenk's Blauwasserseminar" (das falsche Apostroph vor dem Genitiv-S stammt trotz meiner Legasthenie nicht von mir) hat sich gelohnt. Natürlich gab es relativ wenig harte Fakten, die neu gewesen wären. Die hat aber auch niemand erwartet. Spannend war der Austausch mit den Referenten und Seminarteilnehmern, die das Blauwassersegeln zur Lebenseinstellung gemacht haben. A propos: Der Vortrag von Sven Helm und Annett Heydemüller - Weltumsegelung mit € 300.- im Monat - brachte zu Tage, dass die beiden ein ganz ähnliches Schiff hatten, wie unsere ehemalige Abigail (9,20 Meter genieteter Stahlseekreuzer aus Wismar, Bj. 56 - Abigail war Bj. 57).

(2) Die Hanseboot 2007
O.K., zwei restlos ausgenutzte Tage auf der Messe ist mit den beiden Kindern eine konditionelle Herausforderung. Aber es hat sich gelohnt. In solcher Dichte kann man sich auf keine andere Weise über all die Kleinigkeiten informieren, die individuell noch ungelöst sind. Um nur ein Beispiel zu nennen: in zwanglosen Gesprächen mit drei unterschiedlichen Ausstellern, die Rollgroßanlangen anbieten, wurde ich um eine ganze Menge kleiner, möglicherweise aber wichtiger Infos bereichert, die zu erfragen ich sonst in keinem anderen Kontext ich mich getraut - und im Internet ebenfalls nicht gefunden hätte. Ich denke die Infos können helfen, unser Rollgroß besser zu verstehen.

Neben Ersatzimpellern und zugehörigen Dichtungen, Bootsmannsstuhl, dringend benötigtem neuen Jabsco-Bilgenpumpenreparaturset und einem SpezialUV-Schutz für das neue Schlauchboot haben wir uns tatsächlich kurzentschlossen, zum Messepreis einen Icom IC-718 Kurzwellentransceiver nebst Antennentuner und Wetterfaxsoftware für pauschal 1320 Euro mitzunehmen. Das sprengt erneut das Budget; wir müssen aufpassen, dass uns der sarkastische Fatalismus "die Reise ruiniert uns finanziell sowieso" nicht tatsächlich in ernste Schwierigkeiten bringt. Für den Kurzwellenfunk fehlen natürlich noch Antenne und Erde. Ich hoffe, wir bekommen auch das noch hin.

So viel für heute Abend. Eurer Ralf

Donnerstag, 1. November 2007

Axels Geschichte

In knappen zwei Wochen sind wir unterwegs und Respekt habe ich vor diesem Törn schon. Obwohl schon viele über den Atlantik gesegelt sind, stellt es für mich etwas besonderes dar. Und ich freue mich, dass es bald los geht.
Einige Daten zu mir:

Axel May
Langenfeld (das liegt zwischen Düsseldorf und Köln)
geboren am 04.07.57
"nicht mehr verheiratet"
mein Sohn Andy ist 18 Jahre alt und so kann ich mir leisten, 6 Wochen "am Stück" Urlaub zu machen.
Ich habe erst 1999 mit dem Segeln begonnen, dafür aber mit Volldampf. Seitdem sind n´paar tausend Meilen im Mittelmeer und Holland zusammen gekommen.
Nebenbei gibts für mich seit fast 20 Jahren noch das Hobby Segelfliegen. Übrigens haben beide Sportarten sehr viel gemeinsames. Nur über den Atlantik kommt man nicht mit einem Segelflugzeug.

Und jetzt bin ich erst mal Crewmitglied auf der Wailana